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Porcellio laevis „Orange“ Porcellio laevis „Orange“

Porcellio laevis „Orange“

Porcellio laevis “Orange” - LucaTech3D - Terrarium Line

Porcellio laevis „Orange“ – Haltung, Zucht & Futter

„Orange“ ist eine leuchtende Farbmorphe von Porcellio laevis – robust, sehr aktiv und extrem vermehrungsfreudig. Der Leitfaden führt dich linear von Einrichtung und Klima über Fütterung bis zu Zucht, Genetik und Pflege.

Kernparameter auf einen Blick

  • 🌡️Temperatur: Ideal 22–27 °C (tolerant ~21–28 °C); konstante Wärme fördert die Zucht.
  • 💨Belüftung: Hoch – Deckel und Seiten belüften; keine „nasse“ Standluft.
  • 💧Feuchte-Management: Kleine Feuchtzone ca. 60–75 % r. F.; Rest überwiegend trocken bis leicht feucht.
  • 🪵Substrat: ≥5 cm Walderde + weißfaules Hartholz + Laub; Sepiaschale als Kalkquelle (Startmix ≈ 2 : 1 : 1).
  • 🥬Futter: Laub/Totholz dauerhaft; 1–2×/Woche Gemüse/Blätter plus Protein (Gammarus, Insekten, Fischflocken).
  • 🐣Zucht: Tragzeit meist ~3–5 Wo.; 20–40 Jungtiere pro Wurf; Zuchtreife ~4 Mon. bei ~25 °C.

Herkunft & Verhalten

Porcellio laevis ist kosmopolitisch verbreitet, oft in Ställen, Kompost- und Gewächshausbereichen anzutreffen. Die Morphe „Orange“ ist genetisch bedingte Farbvariation derselben Art – identische Haltungsansprüche wie „Panda/Dairy Cow“, jedoch einheitlich orange gefärbt. Laevis sind schnell, futteraktiv und zeigen sich in gut strukturierten Setups häufig auch tagsüber.

Terrarium & Einrichtung

Größe & Belüftung

Für eine Startgruppe von 25–35 Tieren sind Boxen ab 5–10 Litern oder Terrarien ab 20×20×20 cm passend. Wichtig ist starke Belüftung (oben & seitlich), damit Feuchte gezielt als Feuchtzone geführt werden kann.

Substrat & Bodenschichten

Mindestens 5 cm lockere Walderde mit reichlich weißfaulem Hartholz (zerbröselt) und trockenem Laub. Bewährter Startmix: Walderde : Holz : Laub ≈ 2 : 1 : 1. Sepiaschale (zerstoßen) untermischen und zusätzliche Stücke auflegen – Laevis verbrauchen Calcium rasch.

Feuchte-Management

Laevis kommen insgesamt trockener zurecht als tropische Arten, benötigen aber eine dauerhaft feuchte Ecke (ca. 60–75 % r. F.) als Trink-/Häutungsbereich. Die übrige Fläche bleibt überwiegend trocken bis leicht feucht.

Praxis-Tipp: Feuchte punktuell halten (Moosecke/Laubhaufen) statt flächig sprühen. Kondenswasser = Warnsignal → Belüftung erhöhen.

Fütterung

Dauerfutter: Verrottetes Laub und Totholz sollten immer verfügbar sein. Ergänze 1–2× pro Woche kleine Portionen Gemüse/Blätter (z. B. Zucchini, Karotte, Kürbis, Brombeer-/Buchenblätter).

Protein: Für Wurfgröße und Wachstum ist tierisches Eiweiß wichtig: Gammarus, getrocknete Insekten oder Fischflocken in kleinen Portionen. Reste zeitnah entfernen.

Kalk: Sepia/Mineral-Mix/Eierschalen regelmäßig nachlegen – unverzichtbar für den Panzeraufbau.

Hygiene: Moderat füttern; stehende Nässe und Proteinreste begünstigen Milben/Schimmel.

Zucht & Entwicklung

Die Tragzeit liegt – je nach Temperatur/Stress – meist bei ~3–5 Wochen. Pro Wurf sind 20–40 Jungtiere üblich. Bei etwa 25 °C werden Jungtiere nach rund 4 Monaten zuchtreif; die Adultgröße wird typischerweise nach ~6–8 Monaten erreicht. Die Lebensspanne liegt häufig bei ~12–18 Monaten (teils bis ~2 Jahre in Studien).

Abstand zwischen Würfen in Laborstudien im Mittel ~7 Wochen; in der Praxis stark klima- und futterabhängig.

Genetik & Linien

„Orange“ ist eine farbliche Mutation, die im Hobby als rezessiv beschrieben wird. Beim Einkreuzen von Wildtyp-Tieren verwässert die Orange-Farbe mittelfristig. Hinweis: Der Wildtyp von P. laevis ist meist grau bis dunkelgrau (nicht tiefschwarz).

Pflege & Hygiene

  • Teilsubstratwechsel alle 3–4 Monate (nie alles auf einmal), Mikrofauna erhalten.
  • Überbesatz früh erkennen und Kolonie bei Bedarf ausdünnen oder Becken vergrößern.
  • Milbenprävention durch starke Belüftung, moderate Fütterung und Entfernen von Eiweißresten.
  • Schimmel punktuell abtragen; Feuchteführung und Luftzug anpassen.

Haltungsbericht – Schritt für Schritt

  1. Becken wählen: Faunabox 5–10 Liter; Deckel und Seiten gut belüftet.
  2. Substrat vorbereiten: mind. 5 cm; Startmix 2 : 1 : 1 (Walderde : Holz : Laub); Sepia untermischen.
  3. Struktur & Verstecke: Korkrinde, Rindenstücke, Laubhäufchen; luftig anordnen.
  4. Feuchtzone anlegen: eine Ecke dauerhaft befeuchten; restliche Fläche überwiegend trocken halten.
  5. Startkolonie einsetzen: 25–35 Tiere; 24 Stunden Ruhe.
  6. Fütterung starten: Laub/Totholz dauerhaft; 2×/Woche kleine Portionen Grünfutter + Protein.
  7. Kontrolle nach 14 Tagen: keine stehende Nässe, gute Luftzirkulation; Sepia bei Bedarf nachlegen.

Parameter – schnelle Referenz

Parameter Empfehlung
Temperatur 22–27 °C (tolerant ~21–28 °C)
Luftfeuchtigkeit Feucht-Ecke 60–75 % r. F.; Rest überwiegend trocken bis leicht feucht
Substrat ≥5 cm Walderde + weißfaules Hartholz + Laub (≈ 2 : 1 : 1)
Kalk Sepiaschale/Eierschale, Mineral-Mix (regelmäßig nachlegen)
Belüftung hoch, konstanter Luftzug (oben & seitlich)
Futter Laub/Totholz dauerhaft; Gemüse/Blätter; Protein 1–2×/Woche
Zucht Tragzeit ~3–5 Wo.; 20–40 Jungtiere/Wurf; Wurfintervall ~7 Wo.
Entwicklung Zuchtreife ~4 Mon. bei ~25 °C; adult ~6–8 Mon.
Lebensdauer ~12–18 Mon. (teils bis ~2 Jahre berichtet)
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