Direkt zum Inhalt
Armadillidium maculatum „Zebra“ Armadillidium maculatum „Zebra“

Armadillidium maculatum „Zebra“

Armadillidium maculatum - LucaTech3D - Terrarium LineArmadillidium maculatum „Zebra“ – Haltung, Zucht & Futter

Die markant schwarz-weiß gestreifte Zebra-Rollassel zählt zu den robustesten und attraktivsten Arten in der Haltung. Kompaktes Format (bis ~2 cm), unkomplizierte Temperaturen und ein klarer Feuchte-Gradient machen sie ideal für Einsteiger. Der Leitfaden führt dich linear durch Einrichtung, Klima, Fütterung, Zucht und Pflege.

Kernparameter auf einen Blick

  • 🌡️Temperatur: Ideal 20–26 °C (tolerant ~18–27 °C); gleichmäßige Wärme unterstützt die Zucht.
  • 💧Luftfeuchtigkeit: Kleine Feuchtzone dauerhaft ~70–80 % r. F.; restliche Fläche moderat bis leicht trocken.
  • 🌀Belüftung: Gut belüftet (oben & seitlich); keine „nasse“ Standluft.
  • 🪵Substrat: ≥5 cm Walderde + weißfaules Hartholz + Laub; Sepiaschale als Kalkquelle (Startmix ≈ 2 : 1 : 1).
  • 🥬Futter: Laub/Totholz dauerhaft; 1–2×/Woche Gemüse/Blätter; Protein (Gammarus, Insekten, Fischflocken) sparsam & sauber.
  • 🐣Zucht: Tragzeit ~4–6 Wo.; meist 20–35 Jungtiere; Zuchtreife ~4–6 Mon., adult ~6–8 Mon.

Herkunft & Verhalten

Armadillidium maculatum stammt aus laubreichen, wärmeren Regionen Südfrankreichs und angrenzender Mittelmeergebiete. Als Rollassel kann sie sich bei Gefahr kugeln („conglobieren“). Die Art ist dämmerungs- bis nachtaktiv, zeigt sich in gut strukturierten Setups aber häufig auch tagsüber – besonders bei Futtergaben.

Terrarium & Einrichtung

Größe & Belüftung

Für eine Startgruppe von 25–35 Tieren genügen Boxen ab 5–10 Litern oder Glas-Terrarien ab 20×20×20 cm. Wichtig ist gute Belüftung (Deckel und Seiten), damit die Feuchte als punktuelle Zone geführt wird und keine stickige Nässe entsteht.

Substrat & Bodenschichten

Als Basis bewährt sich eine Schicht von mindestens 5 cm lockerer Walderde mit reichlich weißfaulem Hartholz (zerbröselt) und trockenem Laub. Eine praxistaugliche Startmischung ist Walderde : Holz : Laub ≈ 2 : 1 : 1. Sepiaschale (zerstoßen) untermischen und zusätzlich Stücke auflegen.

Feuchte-Management

Zebra-Rollasseln kommen mit moderater Gesamtfeuchte sehr gut zurecht, brauchen aber eine dauerhaft feuchte Ecke (~70–80 % r. F.) – ideal als Moos- oder Laubhaufen. Die übrige Fläche bleibt eher mäßig feucht bis leicht trocken. So wählen die Tiere das passende Mikroklima.

Praxis-Tipp: Feuchte punktuell halten statt flächig zu sprühen. Kondenswasser an Scheiben = Warnsignal → Belüftung erhöhen.

Fütterung

Dauerfutter: Verrottetes Laub und Totholz sollten immer verfügbar sein. Ergänze 1–2× pro Woche kleine Portionen Gemüse/Blätter (z. B. Zucchini, Karotte, Chinakohl, Brombeer-/Buchenblätter). Flechten werden gern angenommen.

Protein: Für Wurfgröße, Wachstum und Häutung ist tierisches Eiweiß wichtig: Gammarus, getrocknete Insekten oder Fischflocken in kleinen, sauberen Portionen. Reste zeitnah entfernen.

Kalk: Sepiaschalen/Mineral-Mix/Eierschalen regelmäßig nachlegen – unverzichtbar für den Panzeraufbau.

Hygiene: Moderat füttern, Eiweißreste zügig entfernen. Zu viel Futter + stehende Nässe = Milben & Schimmel.

Zucht & Entwicklung

Die Tragzeit beträgt typischerweise ~4–6 Wochen. Pro Wurf fallen meist 20–35 Jungtiere an, die nach wenigen Häutungen ihr charakteristisches „Zebra-Kleid“ zeigen. Bei etwa 22–25 °C werden Jungtiere nach ~4–6 Monaten zuchtreif; die Adultgröße wird nach ~6–8 Monaten erreicht. Die Lebensspanne liegt häufig bei ~1,5–2 Jahren.

Konstante, nicht durchnässte Grundfeuchte im Substrat stabilisiert Würfe und Häutungen.

Pflege & Hygiene

  • Teilsubstratwechsel alle 3–4 Monate (nie alles auf einmal), Mikrofauna erhalten.
  • Überbesatz rechtzeitig erkennen und Kolonie bei Bedarf ausdünnen oder Becken vergrößern.
  • Milbenprävention durch gute Belüftung, moderate Fütterung und Entfernen von Eiweißresten.
  • Schimmel punktuell abtragen; Feuchteführung und Luftzug prüfen.

Haltungsbericht – Schritt für Schritt

  1. Becken wählen: Faunabox 5–10 Liter; Deckel und Seiten gut belüftet.
  2. Substrat vorbereiten: mind. 5 cm; Startmix 2 : 1 : 1 (Walderde : Holz : Laub); Sepia untermischen.
  3. Struktur & Verstecke: Korkrinde, Rindenstücke, Laubhäufchen; eine dauerfeuchte Moos-Ecke anlegen.
  4. Feuchte-Gradient: Feuchtzone (~70–80 % r. F.) stabil halten; übrige Fläche moderat bis leicht trocken.
  5. Startkolonie einsetzen: 25–35 Tiere; 24 Stunden Ruhe.
  6. Fütterung starten: Laub/Totholz dauerhaft; 2×/Woche kleine Portionen Grünfutter + Protein.
  7. Kontrolle nach 14 Tagen: Substrat locker, keine stehende Nässe; Sepia bei Bedarf nachlegen; Lüftung prüfen.

Parameter – schnelle Referenz

Parameter Empfehlung
Temperatur 20–26 °C (tolerant ca. 18–27 °C)
Luftfeuchtigkeit Feucht-Ecke ~70–80 % r. F.; Rest moderat bis leicht trocken
Substrat ≥5 cm Walderde + weißfaules Hartholz + Laub (≈ 2 : 1 : 1)
Kalk Sepiaschale/Eierschale, Mineral-Mix (regelmäßig nachlegen)
Belüftung gut; Deckel und Seiten belüftet, keine stehende Nässe
Futter Laub/Totholz dauerhaft; Gemüse/Blätter; Protein 1–2×/Woche
Zucht Tragzeit ~4–6 Wo.; 20–35 Jungtiere/Wurf
Entwicklung Zuchtreife ~4–6 Mon.; adult ~6–8 Mon.
Lebensdauer ~1,5–2 Jahre
Back to top